90 Jahre Bädle Dettenhausen

und 17 Jahre Bädlesverein

Einweihung 1933

Bürgermeister: Helmuth Bächle bei der Eröffnung 1969
Bürgermeister: Helmuth Bächle bei der Eröffnung 1969

Erstaunlicherweise war es nicht die Gemeinde oder der Bädlesverein, sondern der Lieder-kranz Dettenhausen, der das Freibad in Dettenhausen gebaut hat. Der Liederkranz hatte 1932 eine Turn- und Sportabteilung gegründet und erwarb einen Sportplatz bei der Mühle. In Eigenleistung wurde dort die erste Freibadanlage im Ort erbaut und 1933 eingeweiht. Das Becken wurde mit Bachwasser gespeist. Leider verkam dieses Dorf-Bad durch die Kriegsirren und die karge Nachkriegszeit.

1951 wird das Gelände mit dem verwahrlosten Bad von der Gemeinde erworben. Bürgermeister Bächle und der damalige Gemeinderat entdeckten sehr frühzeitig den Freizeitwert unserer Gemeinde. Nachdem das Wasserproblem gelöst war, entstand auf den Ruinen des verwaisten Sportplatzes am Mühlbach ein nettes, freundliches Freibad, das sich an heißen Sommertagen großer Beliebtheit im Schönbuch erfreut.

Es war übrigens das erste Freischwimmbad im Landkreis Tübingen. Ohne Inanspruchnahme öffentlicher Mittel, alleine durch die Eigenleistung der begeisterten Jugend und den Ertrag zweier Badefeste wurden die Kosten hierfür gedeckt.
Es war ein 20 x 10 Meter großes gemauertes und verputztes Becken, das mit Trinkwasser gefüllt wurde.

15 Jahre lang ging dies sehr gut, dann zeigte das Schwimmbecken Risse. Es wurde spröde und wasserdurchlässig. Auch in hygienischer Hinsicht entsprach das Bad nicht mehr den Erfordernissen der Zeit. Der Gemeinderat stand vor der schweren Entscheidung, entweder die so geschätzte Badeanlage zu schließen oder sich auf eine kräftige Investition für den Bau eines neuen zeitgemäßen Freibads einzustellen. Nun sind Freibäder grundsätzlich Zuschussbetriebe für die Gemeinden.

Wenn man Bilanz zieht, sollten allerdings die in den Rechnungsposten nicht erfassten Aktivposten mit bewertet werden:

  • Die Jugend kann schwimmen, wenn sie die Schule verlässt
  • Mütter haben während der Sommermonate die Gelegenheit, sich mit ihren Kindern im Freibad ungezwungen aufzuhalten.
  • Werktätigen bietet die Freizeiteinrichtung Erholung und Entspannung


Unter diesen Aspekten schluckte der Gemeinderat den schweren Brocken in Höhe von 400.000 DM. Die Firma Nau lieferte ein Stahlschwimmbecken im Ausmaß von
25 x15 Meter zum Selbstkostenpreis. Stefan Nau und sein Betriebsarchitekt Joseph Loistl planten ein kunststoffbeschichtetes Stahlbecken.
Dazu kommt als Heizung für das Wasser des Schwimmbeckens eine Bachwasser-Wärmepumpe mit Filterung, Schwallwasser-Ausgleichsbehälter bei gleichzeitiger Zuspeisen von Quellwasser aus der Mäuringsquelle. Eine für damalige Verhältnisse einmalig moderne, ökologische und insbesondere im Hinblick auf die Nutzungsdauer qualitativ sehr hochwertige Einrichtung. Das Land gewährte 40 % Zuschuss.

Am 25. Juli 1969 ist das neue, modern ausgestattete Freibad im Schaichtal der Öffentlichkeit übergeben worden. Das Wasser wird in den Nachtstunden angewärmt, so dass es tagsüber 25 ° C hält. Nicht nur die Dettenhäuser Jugend, auch Badfreunde aus den Nachbargemeinden machen regen Gebrauch von diesem Angebot.

Um die Jahrtausendwende wird der Aufwand für Wartung und Unterhalt des Freibadbetriebs immer kostspieliger für die Gemeinde. Im Jahr 2006 zwingt die allgemein ungünstige wirtschaftliche Lage die Gemeinde zum Handeln. Das Freibad soll auf Grund des nicht mehr zu tolerierenden Abmangels in Höhe von jährlich gut 100.000 Euro geschlossen werden.

Als Reaktion hierauf gründet sich am 27.04.2006 der Förderverein Freibad Dettenhausen e.V., um den Fortbestand des Freibads in Dettenhausen zu sichern.

(Texte auszugsweise aus: „Dettenhausen - Geschichte und Gegenwart“,  Heimatbuch der Gemeinde

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